Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten

Der Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten ist der größte historische Forschungswettbewerb für junge Menschen in Deutschland. Er will bei Kindern und Jugendlichen das Interesse für die eigene Geschichte wecken, Selbstständigkeit fördern und Verantwortungsbewusstsein stärken. Ausgeschrieben wird der Geschichtswettbewerb zu wechselnden Themen in einem zweijährigen Turnus.

Der Wettbewerb, seit 1973 von der Hamburger Körber-Stiftung und dem Bundespräsidialamt ausgerichtet, geht zurück auf eine gemeinsame Initiative des damaligen Bundespräsidenten Gustav Heinemann und des Hamburger Stifters Kurt A. Körber. Sie wollten junge Menschen zur Auseinandersetzung mit den demokratischen Traditionen der deutschen Geschichte anregen. Mit bislang über 141.000 Teilnehmern und rund 31.500 Projekten ist er der größte historische Forschungswettbewerb für junge Menschen in Deutschland.

Ausgezeichnete Landessieger am ESG

„Wir wollten unser Thema so bearbeiten, dass sich auch andere Schüler gut mit ihm beschäftigen können“, sagt Pauline Husemann. Zusammen mit Marius Mischke und Greta Zumbansen setzte sie sich mit der wechselvollen Geschichte des Evangelisch Stiftischen Gymnasiums auseinander. Die drei Oberstufenschüler nahmen unlängst am Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten teil. Das Motto „Gott und die Welt. Religion macht Geschichte“ brachte sie auf die Idee, sich mit der Historie ihrer Schule näher zu beschäftigen. Dabei richteten sie das Augenmerk auf drei Zeiträume: die Gründungszeit des ESG, die Zeit des Nationalsozialismus und die siebziger Jahre. Bei ihrer Forschungstätigkeit im Gütersloher Stadtarchiv erhielten sie wertvolle Unterstützung von Stadtarchivar Stephan Grimm.

Pauline Husemann, Marius Mischke und Greta Zumbansen (Foto: Oliver Rachner)

Pauline Husemann, Marius Mischke und Greta Zumbansen (Foto: Oliver Rachner)

Für ihren Wettbewerbsbeitrag in Form eines 40-minütigen Videos wurden die drei ESG-Schüler zu Landessiegern gekürt. Im Bonner Haus der Geschichte wurden ihnen nun ihre Urkunden überreicht. Bei der Preisverleihung wurde die Qualität des Videobeitrags gewürdigt, dessen technische Realisation aufwendiger war als anfangs gedacht. Selbstkritisch merkt Pauline an: „Wir sind mit der filmischen Umsetzung nicht ganz zufrieden gewesen. Für die Präsentation in der Schule haben wir uns nochmal drangesetzt“ – als wenn die Gruppe sich nicht schon genug Arbeit gemacht hätte.

Mit der Ernennung zu Landessiegern sind die drei Hobbyhistoriker in der bundesweiten Auswahl, über die im Herbst entschieden wird. Ob am Ende vielleicht gar ein Stipendium der Studienstiftung des deutschen Volkes dabei herausspringt, wird sich zeigen. Die Aussicht darauf habe sie jedenfalls besonders motiviert, meint Greta Zumbansen.

Tief geschürft, hoch gewonnen

Beim Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten, der diesmal „Gott und die Welt – Religion macht Geschichte“ zum Thema hatte, sind drei Schülerinnen und Schüler des Evangelisch Stiftischen Gymnasiums zu Landessiegern gekürt worden. Pauline Husemann, Greta Zumbansen und Marius Mischke aus der Jahrgangsstufe Q1 belegen mit einem gemeinsamen Filmprojekt zur Geschichte des ESG einen der 250 Landessiegerplätze. Sie beschäftigen sich in ihrem 40-minütigen Film mit dem Verhältnis der Schule zu ihrer religiösen Tradition. Ihre Arbeit widmet sich drei unterschiedlichen Zeiträumen: der Gründungszeit der Schule Mitte des 19. Jahrhunderts, dem ESG in der NS-Zeit und der Schule in den 1960er Jahren.

Als Landessieger besteht die Chance, in der bundesweiten Auswahl nochmals einen der vorderen Ränge zu belegen und als Bundessieger ins Schloss Bellevue eingeladen zu werden.

Ein ausgezeichnetes Interesse an Geschichte

Erfolgreich: Stadtarchivar Stephan Grimm (v.l.), Greta Zumbansen, Emmeli Beidinger, Pauline Husemann, Aleksandar Mitrovic, Marius Mischke und Lehrer Dr. Bernward Fahlbusch [Anne-Frank-Schule] freuen sich über die Auszeichnung der Gütersloher Arbeiten (Neue Westfälische vom 9. Juni 2017)

Emmeli Beidinger, ebenfalls aus der Jahrgangsstufe Q1, hat mit ihrer Arbeit über Friedrich Fliedner einen Förderpreis erhalten. Fliedner war in der NS-Zeit Schulleiter des ESG. In ihrer Arbeit geht Emmeli seiner widersprüchlichen Persönlichkeit als Christ und Nationalsozialist auf den Grund.

Das große Interesse der Schülerinnen und Schüler hängt mit dem Engagement Laura Franks zusammen, die als Altschülerin zu Beginn des Schuljahrs in den Geschichtskursen von ihren positiven Erfahrungen mit dem Wettbewerb berichten konnte. Wir gratulieren den Preisträgern sehr herzlich und drücken ihnen für die nächste Runde die Daumen!