Begegnungsprojekt
Jung und Alt
Die Idee unseres Begegnungsprojektes entstand in Rahmen unseres Kooperationsarbeitskreises mit dem LWL-Klinikum Gütersloh. Das Projekt wird ideell und finanziell von der Gütersloher Stiftung für psychisch Kranke und geistig Behinderte unterstützt. Jugendliche sollen die Chance erhalten, Menschen zu treffen, die vollständig anders sind als sie selbst. Dabei sind die Schülerinnen und Schüler in Häusern, Wohngruppen, Altenheimen, Firmen, in denen psychisch Kranke arbeiten und Diakoniestationen, also an Orten, an denen in der Regel gesunde Menschen in der Minderheit sind. Sie bekommen die Chance, eine andere Form des Lernens auszuprobieren. Dieses Lernen geht von der Tatsache aus, dass sie nicht „nur“ Schülerinnen und Schüler , sondern auch junge Bürgerinnen und Bürger sind. Sie besitzen zwar noch nicht das Wahlrecht, verfügen aber natürlich über andere Rechte und Fähigkeiten.
Das Begegnungsprojekt wird im Rahmen des Politikunterrichts inhaltlich vorbereitet und die Schülerinnen und Schüler begegnen anschließend an sechs Nachmittagen den alten, psychisch erkrankten und geistig behinderten Menschen – sie unterhalten sich, gehen spazieren, spielen miteinander, singen und essen gemeinsam. Unterstützt werden die Schülerinnen und Schüler dabei von dem betreuenden Personal der Einrichtungen sowie von uns als Politiklehrkräften. Abschließend erfolgt eine Auswertungsrunde mit Ärztinnen und Ärzten der LWL-Klinik und unserer Frau Funke, Mitarbeiterin der „Gütersloher Stiftung für psychisch Kranke und Geistig Behinderte“.
Schülerinnen und Schüler begegneten alten, psychisch erkrankten und geistig behinderten Menschen und äußerten nach dem Praktikum:
Die Begegnung mit alten, psychisch erkrankten und geistig behinderten Menschen bedeutet für mich…
- sehr viel, weil man dann sieht, was aus jedem werden kann;
- einiges, denn ich denke jetzt anders über Behinderte;
- viel, weil man sieht, in was für fast normalen Verhältnissen die in diesen Einrichtungen leben;
- sehr viel, weil diese Menschen meist früher ganz normal zur Schule gegangen sind und einen ganz normalen Beruf hatten;
- einiges, da ich nun weiß wie viel Pflege diese Menschen oft gebrauchen;
- Spaß;
- Veränderung: Am ersten Donnerstagnachmittag konnte ich mir nicht vorstellen mit einem geistig Behinderten spazieren zu gehen, an den darauffolgenden Donnerstagen wurde dies für mich immer selbstverständlicher;
- öfters mal eine Überwindung, da ich nicht so richtig wusste, wie ich mit den Menschen umgehen sollte;
- weiser zu werden, da ich mir nun etwas unter „Begegnungsprojekt“ und „Betreutem Wohnen“ vorstellen kann;
- schlauer zu werden, da ich nun mehr über Krankheiten weiß;
- war für mich eine ganz neue Erfahrung;
- war für mich in manchen Teilen des Projekts sowohl anstrengend als auch schwer zu verstehen, da ich mich gerne in die Lage der Menschen versetzen wollte, dies aber nicht direkt geklappt hat, weil ihr Denken und Handeln sehr schwer zu verstehen war;
- ist wichtig gewesen, da ich kranke Menschen auch mal von einer anderen Seite sowohl schätzen als auch kennengelernt habe.