Die Schokoladenfabrik (2020)

In einer Zeit, in der Distanzhaltung das oberste Gebot ist, ist Kreativität gefragt. Das Theater wird umgekrempelt. Warum sollte eine Bühne aus Brettern und einem Vorhang bestehen? Alles kann eine Bühne sein. Unsere Bühne ist eine Videokonferenz – aber nicht als Notlösung, sondern weil das Stück in eine Videokonferenz gehört. Alle zwölf Akteure spielen an einem eigenen Ort, aber alle spielen als Ensemble zusammen. Wir zeigen ein Video – aber es ist kein Film. Es ist ein komplettes Bühnenstück – aber ohne Bühne.

Angefangen hat es als Notlösung. Daraus entstanden ist eine experimentelle Form des Theaters, die ganz neue Aspekte des Spielens eröffnet. Wie viel Bühne ist nötig? Wo ist die Grenze zwischen Film und Theater? Und wie funktioniert Zusammenspiel, wenn jeder zuhause ist?

Die Distanz in all ihrer Vielschichtigkeit – räumlich, kommunikativ, emotional – ist das zentrale Motiv der Geschichte. Fünf Personen stehen vor der großen Chance, sich in einer Schokoladenfabrik beweisen zu können, aber niemand von ihnen ist in der Lage, die Welt der anderen zu betreten oder auch nur zu verstehen.

Das Stück greift Motive von Roald Dahl auf, wurde aber grundlegend umgearbeitet. So bleibt es unklar, ob es sich um die Besichtigung der ungewöhnlichen Schokoladenfabrik von Wonka handelt oder um ein Assessment-Center der UMPA-Consulting. Schließlich muss Wonkas Firma im globalen Wettbewerb bestehen, und das Management muss Entscheidungen treffen.

Der Live-Mitschnitt dieses außergewöhnlichen und unterhaltsamen Theaterexperimentes wird am Donnerstag, den 4. Juni um 19.30 Uhr online auf der Videoplattform YouTube veröffentlicht und ist ab dann dauerhaft und frei verfügbar. Der Dramakurs des ESG unter der Leitung von Bruntje Beckers gibt so allen die Möglichkeit, sich das Theater, wann immer sie möchten, ins Wohnzimmer, aufs Handy oder wohin auch immer zu holen. Neuland eben.

Zwei Trailer (Trailer 1, Trailer 2) machen bis dahin schon mal Appetit auf mehr. Hier gibt’s den Flyer zur Produktion. Und ein Plakat haben wir natürlich auch.

Der Live-Mitschnitt findet sich ab dem 4. Juni unter www.theateresg.de/referrer_schoko.html.