Arthur Miller, Hexenjagd (2012)
Der Dramakurs 1 der Jahrgangsstufe 12/Q1 lud am 12. und 13. Juni 2012 zu einer Aufführung von Arthur Millers Stück Hexenjagd ins Theater Gütersloh. Unter der Leitung von Thomas Göhler gingen die 32 Schülerinnen und Schüler diesmal ganz bewusst ein ernstes Stück an. Dass es im Kurs einen deutlichen Mädchenüberschuss gab (22 zu 10), hatte die Entscheidung natürlich ein wenig beeinflusst. In welchem Stück sonst konnte man so viele junge Hexen unterbringen?
Zweimal die Woche wurde fleißig und intensiv geprobt, während nebenher besprochen wurde, wie das Stück zu inszenieren ist. Miller hatte es in den 50er Jahren als Parabel auf die McCarthy-Ära in den USA verfasst, ein Aspekt, der heute kaum noch zu vermitteln ist, und so legte der Kurs den Schwerpunkt auf die zeitlosen Aussagen des Stückes, in dem es um Verleumdung und Denunziation Andersdenkender und um die Freiheit des Einzelnen geht. Hauptfiguren sind der aufrechte John Proctor und seine Frau Elizabeth, ihnen gegenüber stehen nicht nur hartherzige und betonköpfige Puritaner, sondern auch die raffinierte Abigail, der es nur darum geht, John für sich zu gewinnen und seine Ehe zu zerstören.
Das Drama beruht auf tatsächlichen Ereignissen, die sich in Salem, Massachusetts, in den Jahren 1691 und 1692 zugetragen haben. Angeführt von Abigail Williams und aus Angst beginnen einige Mädchen unter dem Druck der puritanischen Bewohner des Städtchens nach und nach immer mehr unschuldige Bürger als Hexen auszuschreien. Dies sieht Abigail als Chance, den verheirateten John Proctor für sich zu gewinnen. Doch aus anfänglichem Leichtsinn wird schnell Ernst. Mehrere hundert Personen werden auf die Aussage der Mädchen hin verhaftet, 30 davon zum Tode verurteilt, 19 gehängt und eine zu Tode gefoltert. Erst am 5. November 2001 wurden die letzten fünf Frauen von der Gouverneurin von Massachusetts begnadigt.
Hexenjagd