Erprobungsstufe [5 ǀ 6]
Alle Schülerinnen und Schüler, die für die Jahrgangsstufe 5 unserer Schule aufgenommen worden sind, durchlaufen zunächst die Erprobungsstufe, die die Klassen 5 und 6 umfasst. Während dieser Zeit werden die Kinder behutsam in die neuen Klassengruppen und in typische Lern- und Arbeitsformen des Gymnasiums eingeführt mit dem Ziel, auf die endgültige Aufnahme in das Gymnasium vorbereitet zu werden, die mit der Versetzung in die Klasse 7 erfolgt.
Der Fachunterricht ist so gestaltet, dass er auf den Grundschulerfahrungen der Kinder aufbaut, bewusst aber auch neuartige Inhalte, Methoden und Kompetenzen vermittelt.
In beiden Jahrgängen der Erprobungsstufe arbeiten die Lehrer und Lehrerinnen der Fächer Deutsch, Mathematik und Englisch als Klassenteams zusammen. Sie bereiten fachübergreifende Projekte vor und führen Methodentage nach einem schulintern abgestimmten Methodencurriculum durch. Außerdem achten sie darauf, dass unseren Schülern und Schülerinnen durch persönliche Beratung und schulische Förderung ein erfolgreiches Arbeiten in der Erprobungsstufe ermöglicht wird.
Die Stundentafel unserer Erprobungsstufe gewährleistet, dass der Unterricht ausschließlich am Vormittag erteilt werden kann.
Alle Sechstklässler erleben einen Schullandheimaufenthalt in Spiekeroog. Jede Klasse wird dabei begleitet von zwei Lehrkräften, die in der jeweiligen Klasse auch Fachunterricht erteilen. Das acht Tage umfassende Programm beinhaltet neben projektorientiertem Unterricht zahlreiche Aktivitäten zur Stärkung der Klassengemeinschaft und der Teamfähigkeit der Schülerinnen und Schüler. Das soziale Lernen wird während der gesamten zwei Jahre maßgeblich begleitet durch Klassenpaten, Schüler und Schülerinnen höherer Jahrgangsstufen (ab Klasse 9), die für diese Aufgabe entsprechend ausgebildet werden.
Während der gesamten Erprobungsstufenzeit finden im Anschluss an die Erprobungsstufenkonferenzen, zu denen die Kollegen und Kolleginnen der Grundschulen eingeladen werden, bedarfsorientierte Beratungen statt, wobei die Gesprächsinitiative in gleichberechtigter Weise von Lehrkräften und Eltern ausgeht. Dies gilt auch für die zahlreichen Gespräche, die unabhängig von Konferenz- oder Elternsprechtagsterminen zwischen Klassen- oder Fachlehrern und Eltern geführt werden können. Schwerpunkte dieser Beratungsgespräche sind in der Regel Fördermaßnahmen, wobei das Spektrum von der Förderung bei Defiziten bis zur Förderung bei besonderen Begabungen reicht. Alle Beratungsschwerpunkte werden im jeweiligen Klassenteam abgesprochen.
Ein besonders intensiver Beratungseinsatz erfolgt am Ende der Erprobungsstufe: In einer eigens dafür vorgesehenen Konferenz wird für jedes einzelne Kind geprüft, ob es unter Berücksichtigung des Leistungsstandes und der zu erwartenden Entwicklung am Gymnasium verbleiben kann oder ob ein Schulformwechsel empfohlen werden soll. Bei Empfehlung eines Schulformwechsels wird dies den Eltern spätestens sechs Wochen vor Schuljahresende mitgeteilt und gleichzeitig ein Beratungstermin angeboten. Es ist ein erklärtes Ziel unserer Erprobungsstufenarbeit, dass möglichst alle Kinder mit der Versetzung in die Klasse 7 endgültig in das Gymnasium aufgenommen werden; sollte allerdings ein Schulformwechsel erfolgen, helfen wir selbstverständlich bei der Gestaltung des Übergangs zur anderen Schule.
Was die Arbeit in der Erprobungsstufe noch auszeichnet:
- Kennenlernnachmittag vor den Sommerferien, an dem erste Kontakte zu den zukünftigen Klassenleitungen sowie zu Mitschülerinnen und Mitschülern geknüpft werden können,
- eine Stunde pro Woche zur Klärung besonderer Fragen im Klassenrat,
- Sprechtage für Schülerinnen und Schüler,
- Verringerung der Fächer pro Tag durch das Doppelstundenprinzip,
- projektorientiertes und fächerübergreifendes Arbeiten,
- Fördern und Fordern durch individualisierende Unterrichtsmaßnahmen,
- Instrumentalunterricht oder Chorschule als erste Wahlmöglichkeiten,
- Wettbewerbe, AGs und weitere außerunterrichtliche Angebote.