Mittelstufe [7 ǀ 8 ǀ 9 ǀ 10]
Die Mittelstufe umfasst die Jahrgangsstufen 7 bis 10. Zu Beginn dieses Zeitraumes knüpfen wir an die Erfahrungen und Ergebnisse der Erprobungsstufe an und bereiten die Schülerinnen und Schüler bis zum Ende der Klasse 9 auf die gymnasiale Oberstufe vor. Wichtig ist, dass die Schule sowohl die fachlich-methodischen als auch die sozialen Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler fördert, die es ihnen dann ermöglichen, erfolgreich und mit Freude und Engagement in der Oberstufe mitzuarbeiten zu können. Aber auch für andere Ausbildungswege wollen wir ein solides Fundament schaffen.
Durch persönliche Beratung und schulische Förderung unserer Schülerinnen und Schüler möchten wir erreichen, dass Probleme frühzeitig erkannt und einvernehmlich zwischen Schule und Elternhaus gelöst werden können. Die Kernlehrpläne und die darauf aufbauenden schulinternen Curricula sind durch die Schulzeitverkürzung dem veränderten Zeitrahmen angepasst. Sie zielen stärker auf Kompetenzen, die den Schülerinnen und Schülern vermittelt werden sollen, so dass entsprechend die Fachinhalte auf einen unverzichtbaren Kern beschränkt werden. Wir legen Wert darauf, dass Vertiefung und Sicherung von bereits Gelerntem besondere Berücksichtigung finden.
Seit dem Schuljahr 2018/2019 hat die Mittelstufe unserer Schule eine neue Struktur. So findet die Klassenneubildung erst am Ende der Jahrgangsstufe 7 statt, in der die Schülerinnen und Schüler Gelegenheit haben, sowohl Angebote im bilingualen Bereich als auch in den Fächern MINT und WMK als Vorbereitung auf die kommende Jahrgangsstufe 8 wahrzunehmen.
In der Jahrgangsstufe 8 können sie dann unabhängig von der Klassenbildung den bilingualen Zweig und ein Angebot bestehend aus den Fächern Musik, Französisch, WMK und MINT wählen, wodurch unsere Schülerinnen und Schüler ihren individuellen Interessen entsprechend gefördert werden können. Alternativ zu dem bilingualen Angebot gibt es die Möglichkeit, eine sogenannte „Prismastunde“ zu belegen, in der sie fächerübergreifend und projektorientiert arbeiten und lernen können.
Methodenschulung ist auch im Fachunterricht ein kontinuierlicher, fest verankerter Bestandteil, damit die notwendigen Voraussetzungen für eine erfolgreiche Mitarbeit in der gymnasialen Oberstufe gegeben sind. Hierzu sind im Rahmen eines Methodencurriculums Module entwickelt worden.
Projektförmiges Arbeiten findet in den einzelnen Fächern immer größere Berücksichtigung. Klassenübergreifend werden in der Jahrgangsstufe 8 dreitägige Projekttage zum Thema „Ich und die anderen“ durchgeführt. Zur Wahl stehen Projekte, die außerhalb des unmittelbar schulischen Raumes durchgeführt werden, z.B.:
- Arbeit – ein Grundrecht für alle Menschen
- Diakonie-Projekt
- Alternative Lebensformen – das Leben im Kloster
- Aufklärungsfahrt
- Abenteuer, Selbstvertrauen und Kooperation
- Segeln am Dümmer See
Ein weiteres wichtiges Vorhaben im Verlauf der Mittelstufe ist das dreiwöchige Betriebspraktikum in der 9. Jahrgangsstufe.
Mit der Versetzung am Ende der Klasse 9 erwerben unsere Schülerinnen und Schüler die Berechtigung zum Besuch der gymnasialen Oberstufe. Als weiterer Abschluss der Sekundarstufe I kann ein dem Hauptschulabschluss gleichwertiger Abschluss am Ende der Klasse 9 erworben werden. Der mittlere Schulabschluss wird am Ende der Einführungsphase der gymnasialen Oberstufe (Klasse 10) mit der Versetzung in die Qualifikationsphase erreicht. Schülerinnen und Schülern, die die Versetzung nur knapp verfehlen, kann unter bestimmten Voraussetzungen dennoch der mittlere Schulabschluss zuerkannt werden. Andernfalls kann nach Maßgabe der Ausbildungs- und Prüfungsordnung ein dem Hauptschulabschluss nach Klasse 10 gleichwertiger Abschluss (APO SI § 39) zuerkannt werden.
Auslandsaufenthalte können in der Einführungsphase der gymnasialen Oberstufe stattfinden. In der Mittelstufe müssen hierzu Informationen und Beratungen durchgeführt werden. Bei entsprechenden Leistungen kann nach der Rückkehr der Einstieg in die Qualifikationsphase erfolgen. Der mittlere Schulabschluss wird in diesem Fall nach erfolgreichem Durchgang durch das erste Jahr der Qualifikationsphase erworben.
Wichtig ist – z. B. in Form gegenseitiger Hospitationen und Gesprächsrunden – die Zusammenarbeit mit den Haupt- und Realschulen. Diese ist erforderlich, weil das Evangelisch Stiftische Gymnasium für die Aufnahme von Haupt- und Realschülern mit Qualifikationsvermerk im Anschluss an deren 10. Klasse offen steht. Auch bei einem Schulformwechsel von der Realschule zum Evangelisch Stiftischen Gymnasium im Laufe der Mittelstufe, z. B. nach der Erprobungsstufe, ist ein Erfahrungsaustausch notwendig.
Hier noch einmal das Wichtigste in Kürze:
- Übergang von der Erprobungsstufe (Jgst. 5+6) zur Mittelstufe (Jgst. 7-10),
- Wahlen zur differenzierten Mittelstufe (Jgst. 9+10) (MINT, WMK, Französisch als 3. Fremdsprache oder Musik) im 2. Halbjahr der Jgst. 8,
- Wahl des bilingualen Zweiges beim Übergang von Jgst. 7 zu Jgst. 8, die unabhängig ist vom Wahlpflichtbereich der differenzierten Mittelstufe, oder Wahl eines alternativen Faches mit dem Schwerpunkt „personalisiertes Lernen“ im 2. Halbjahr der Jgst. 7,
- Erwerb des Mittleren Schulabschlusses durch erfolgreiche Teilnahme an der Zentralen Abschlussprüfung (ZAP 10) am Ende der Jgst. 10,
- Angebote im Bereich der Berufsfelderkundung (KAoA) ab der Jgst. 8 und Teilnahme am Betriebspraktikum in der Jgst. 10.