Berufsorientierung in der Oberstufe

Info-Stand beim Berufsforum 2011 (Foto: Oliver Rachner)Die steigenden Anforderungen an junge Menschen in Schule und Beruf machen es heutzutage für ein Gymnasium unabdingbar, Schülerinnen und Schülern in der Sekundarstufe II sichere Hilfen für ihre spätere Berufswahl an die Hand zu geben. Die teilweise dramatische Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt, die Verkürzung der Schulzeit auf 12 Jahre und die stärker zentralisierten Prüfungsverfahren erhöhen den Druck auf die Schülerinnen und Schüler in ihrer Persönlichkeitsentwicklung und damit in der Weichenstellung für ihre Zukunft zu reifen. Diesen Herausforderungen versucht sich das Evangelisch Stiftische Gymnasium zu stellen, indem den jungen Menschen in der Oberstufe sukzessiv aufbauend Informations- und Entscheidungshilfen zur späteren Berufswahl geboten werden.

Informieren

Nachdem die Schülerinnen und Schüler vor dem Eintritt in die Sekundarstufe II ein dreiwöchiges Betriebspraktikum in einer sozialen Einrichtung bzw. in einem selbst gewählten Betrieb absolviert haben und so in der Praxis Informationen zum alltäglichen Berufsleben einholen konnten, zielt zu Beginn der Jahrgangsstufe 10 eine schulinterne Veranstaltung über berufsorientierende Maßnahmen darauf ab, die Schülerinnen und Schüler anzuleiten ihre Erfahrungen aus dem Praktikum zu kanalisieren und sie für die Auseinandersetzung mit Berufsfeldern, die für ihre Berufswahl interessant sein könnten, zu sensibilisieren. Dies wird unterstützt durch die kontinuierliche Ausgabe aktueller Informationsbroschüren durch die jeweiligen Beratungslehrerinnen und -lehrer im Unterricht.

Aktuelle Informationen aus den Hochschulen, zu Ausbildungsplätzen, Berufsmessen und weiteren Optionen finden sich auch auf dem Padlet des Studien- und Berufswahlteams.

Orientieren

Einen bedeutenden Schwerpunkt bei der Berufsvorbereitung im ESG nimmt die Orientierungsphase ein, nach deren Abschluss die Schülerinnen und Schüler zu einer möglichst eigenständigen Entscheidung finden sollen. Einen zentralen Stellenwert nimmt in diesem Kontext die Maßnahme „Abitur – und wie weiter?“ ein, die seit vielen Jahren erfolgreich und mit großer Unterstützung verschiedener Sponsoren durchgeführt wird. Die Schülerinnen und Schüler werden von Teamern des Gildenhauses (Bielefeld) angeleitet, ihre Stärken und Interessen zu erkennen und persönliche Zielvorstellungen zu entwickeln, sodass sie befähigt werden, ihren Berufswahlprozess motiviert in die Hand zu nehmen. Darüber hinaus dient ein zweijährig stattfindendes, schulübergreifend organisiertes „Forum Berufsfelder“, auf dem vor allem ehemalige Schüler über ein breites Spektrum von Berufsfeldern informieren, den Schülerinnen und Schülern der gesamten Oberstufe ihre Berufswahl einzugrenzen und sich intensive Orientierungshilfen von berufserfahrenen, meist jungen Menschen anzueignen. Diese Möglichkeit wird erfahrungsgemäß zum Großteil von Interessenten der Jahrgangsstufen 11 und 12 wahrgenommen, da sie die Phase der allgemeinen Information in der Regel abgeschlossen haben. Einen weiteren Schwerpunkt bildet zudem das Angebot der Berufsorientierungsmesse vocatium in Bielefeld sowie Schnuppertage in den Universitäten der Region.

Entscheiden

Abschließende gezielte Veranstaltungen unterstützen die Schülerinnen und Schüler in ihrer letztendlich eigenen Entscheidungsfindung eines beruflichen Aufgabenfeldes für ihre Zukunft. In Kooperation mit der Barmer Ersatzkasse und den Sparkassen und Volksbanken vor Ort absolviert jede Schülerin und jeder Schüler der Jahrgangsstufe 11 ein Bewerbertraining („Assessment Center“), das sie bzw. ihn auf konkrete Techniken und Verhaltensweisen bei der beruflichen Bewerbung vorbereitet. Das ganz persönliche Profil, das die individuelle Berufsentscheidung erleichtern soll, wird letztendlich durch einen ca. dreistündigen schriftlichen Berufseignungstest erstellt, der durch die Allianz unterstützt wird. Die Kooperation mit der Agentur für Arbeit ermöglicht es zudem, einen Sprechstundentermin bei einem Berufsberater im ESG wahrzunehmen.