Digitales Lernen: Kultur der Digitalität
Das ESG blickt auf eine lange Erfahrung in der Nutzung digitaler Endgeräte zurück. In der Jahrgangstufe 5-6 arbeiten die Kinder, anknüpfend an die Grundschulzeit, mit iPads, ab der Jahrgangsstufe 7 mit Laptops. Seit 2021 wird der Unterricht auf der Lernplattform itslearning abgebildet.
Damit ist das Ziel verbunden, allen Lernenden eine fundierte kritisch-kreative Medienkompetenz zu vermitteln, womit die Fähigkeit gemeint ist, einen Computer angemessen zu bedienen sowie Software sinnvoll und gezielt für das eigene Lernen einzusetzen. Es bedeutet auch, Informationen recherchieren, kritisch sichten, bewerten, konstruktiv weiterverarbeiten und für den Lernprozess nutzbar machen zu können.
Ein Plus für jede Schülerin und jeden Schüler:
- Lernmotivation durch die Nutzung des Laptops
- Ermöglichung personalisierter Lernsettings
- Kooperation und Kollaboration
- verbesserte Kommunikation über Lernergebnisse durch Vernetzung
- Verbesserung der Textarbeit
- Medienkompetenz
- Förderung der freien Rede bei der Präsentation von Ergebnissen
Unsere Arbeit mit digitalen Endgeräten
Unter der Schlagzeile „Kooperation stärken – Lehrer entlasten“ berichtet das Forum Bildung Digitalisierung ausführlich darüber, wie am Evangelisch Stiftischen Gymnasium mit digitalen Endgeräten gearbeitet wird. Die lesenswerte Reportage verdeutlicht unser den Laptopeinsatz im Unterricht stützendes pädagogisches Konzept und bietet Einblicke in die Nutzung der Geräte durch Schülerinnen und Schüler.
Vorteile der Arbeit mit Laptops
Kritisch-kreative Medienkompetenz für alle
Unsere Laptop-Arbeit dient dem Ziel, allen Lernenden, Schülerinnen und Schülern, eine fundierte kritisch-kreative Medienkompetenz zu vermitteln. Das meint die Fähigkeit, einen Computer angemessen zu bedienen sowie Software sinnvoll und gezielt einzusetzen. Es meint auch das Vermögen, Informationen gezielt zu recherchieren, kritisch zu sichten, zu bewerten, konstruktiv weiterzuverarbeiten und sie so für den eigenen Lernprozess nutzbar zu machen.
Unabhängig von privater Förderung oder Förderung des Landes erhalten alle Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 7 die Möglichkeit, für derzeit ca. 22,- € im Monat über drei Jahre verteilt einen Laptop zu leasen und im Unterricht gezielt zu nutzen. Eltern, die über begrenzte finanzielle Mittel verfügen, werden durch einen Sozialfonds unterstützt.
Stärkung schülerzentrierter Arbeitsformen
Indem Lehrkräfte die Lernenden zur Arbeit mit Laptops anregen, verlagern sie die Aktivitäten während des Unterrichts mit größerem Nachdruck auf die Schülerinnen und Schüler und gewähren ihnen das für nachhaltiges Lernen nötige Mehr an Eigenaktivität und Selbstständigkeit.
Verbesserte Kommunikation, gesicherte Ergebnisse
Jeder Lernende kann sein Ergebnis durch die Vernetzung der Laptops allen anderen leicht zur Verfügung stellen – eine gute Basis für die gemeinsame, aber verbindliche Debatte von individuellen Produkten und für die Verbreiterung sowie Sicherung der zu Hause und im Unterricht erarbeiteten Ergebnisse.
Förderung der freien Rede und die Präsentation von Arbeitsergebnissen
Die freie Rede wird durch den Einsatz von Laptops gefördert. Die technischen Möglichkeiten des Computers erleichtern nicht nur die Zusammenfassung des Gelernten, sondern fördern durch die Visualisierung vor der ganzen Lerngruppe die Debatte über die Inhalte der Präsentationen.
Mehr fächerübergreifendes Arbeiten
Der jederzeit verfügbare Computer erleichtert die Sicherung der Arbeit und bietet die Chance, individuelle Ergebnisse im Handumdrehen an alle Beteiligten zu senden. Das führt dazu, dass bei der Laptop-Arbeit häufiger fächerübergreifend gearbeitet werden kann als in konventionellem Unterricht. Das Zusammenwirken verschiedener Fächer gelingt auf der technischen Basis des Intranet erheblich leichter.
Verbesserte Textarbeit
Das Schreiben und Gestalten von Texten erfolgt mithilfe des Laptops einfacher, schneller und in besserer Form, da ganz zu Beginn das Zehnfingersystem erlernt wird. Anders als beim Notieren im Schreibheft gehen die Lernenden – bewusst und unbewusst – davon aus, dass ihre Produkte anderen gezeigt und mit ihnen ausgetauscht werden. Das stärkt das Bemühen um Sorgfalt und Verbindlichkeit.
Anschaulichkeit, Authentizität und bessere Formen für das Sichern und Üben
Es stärkt das Lernen, wenn Jugendliche auch außerhalb der Unterrichtszeit abstrakte Phänomene oder Vorgänge (z. B. in der Mathematik oder den Naturwissenschaften) noch einmal in Ruhe ansehen und bearbeiten können; wenn sie auch außerhalb der Schulräume internationale Kontakte pflegen; wenn sie bei Exkursionen vor Ort Ergebnisse sammeln; wenn sie das in der Gruppe Erarbeitete nacharbeiten und das in Musik Gehörte und Analysierte individuell angepasst noch einmal hören und sich im eigenen Lerntempo aneignen können.
Veränderungen bei Schülerinnen und Schülern
Nach langjähriger Beobachtung zeigt sich, dass die Lernenden den Unterricht mit Laptops mit viel Freude und Engagement sowie hohem Arbeitseinsatz betreiben. Sie arbeiten intensiver und nachhaltiger. Sie bekommen in der schwierigen Zeit der Pubertät ein anspruchsvolles, aktuelles Thema hohen Interesses – auch ein Mittel gegen so oft beobachteten Schulfrust. Die Schülerinnen und Schüler spüren, dass die neue Technologie ihnen Vorteile bringt, auch wenn sie sich gelegentlich über das strikte Regelwerk für die Nutzung im Unterricht oder über technische Probleme beklagen. Der Mehrwert durch die Laptop-Arbeit ist dennoch allen ersichtlich.
Veränderungen bei den Eltern
Die Eltern unserer Schülerinnen und Schüler werden an der inhaltlichen Debatte und der Gestaltung des Unterrichtsablaufs beteiligt. So entwickeln sie ein größeres Interesse an der Ausbildung ihrer Kinder und können Problemstellungen und auftretende Schwierigkeiten besser nachvollziehen. Das Evangelisch Stiftische Gymnasium kann nach langen erfolgreichen Jahren berichten, dass die Elternschaft ausgesprochen loyal und solidarisch mitarbeitet, Verständnis für Probleme aufbringt und sich auch anderen Eltern und den Schülerinnen und Schülern gegenüber kooperativ verhält. Durch die solidarische Haltung aller Eltern ist es auch möglich, einen Solidarfonds aufzubauen, der im Zweifelsfall bei finanziellen Problemen einspringt.
Veränderungen bei den Lehrkräften
Auf Seiten der Lehrkräfte zeigt die Laptoparbeit ebenfalls günstige Wirkungen. Trotz des zusätzlichen Arbeitsaufwands motiviert der Neuansatz zu intensiven Diskussionen über didaktische und methodische Innovationen. Auf individuelle Lernprobleme kann besser eingegangen werden als mit herkömmlichen Methoden.
Unsere Lehrkräfte haben ein fächerübergreifendes Laptop-Curriculum erarbeitet, das den Unterricht inhaltlich und methodisch systematisiert und über Fachgrenzen hinaus verbindlich macht. Es dient auch der abgestimmten und aufeinander aufbauenden Einführung computerorientierter Lernmethoden – auch über die Laptop-Klassen hinaus.
Technische Ausstattung
Es werden funkvernetzte Laptops der Businessklasse im mittleren Preissegment eingesetzt. Sie sind ausgestattet mit professioneller Office-Software und schulspezifischen Programmen. Auch ein Programm zum Erlernen des Zehnfingersystems ist im Umfang enthalten. Soweit möglich und sinnvoll, wird freie Software verwendet. Alle Laptops sind mit vollen Rechten versehen. Die Gerätegarantie wird auf vier Jahre verlängert. Eine Versicherung mit Selbstbeteiligung hilft bei Problemen wie Beschädigung oder Diebstahl. Jeder Schülerin und jedem Schüler steht ein eigenes abschließbares Fach mit Auflademöglichkeit zur Verfügung.